Multifunktionales Open Office für Siemens
Neue Bürowelt mit Kollaborationsflächen, Rückzugsorten und Meet&Talk-Bereichen
München zählt für die Siemens AG zu den wichtigsten Standorten in Deutschland. Im Zuge von Flächenoptimierungen sollte ein Bereich mit 86 Arbeitsplätzen in die Niederlassung nach München-Perlach umgezogen werden. Bei der neu zu konzipierenden Bürowelt galt es, eine Gesamtfläche von rund 1.800 qm² zu gestalten. Das Team der rheform – WorkplaceInnovation GmbH erhielt diesen Auftrag und erbrachte dafür folgende Leistungen:
- Anforderungsanalyse
- Einrichtungs- und Belegungsplanung
- Entwicklung Gestaltungskonzept
- Möblierungsplanung
- Planung Schreinermobiliar und ‑küchen
- Folierungskonzept
- Umzugsplanung
- Umzugskoordination
Für die neue Bürowelt wünschte sich der Auftraggeber eine inspirierende Arbeitsatmosphäre mit einer bestmöglichen Akustik. Diese Anforderung wies den Weg in die Umsetzung. Das Thema Akustik spielte sowohl bei den gestalterischen Elementen als auch bei der Raumgliederung eine zentrale Rolle. So kam mit Wand‑, Hänge- und Tischpaneelen eine Vielfalt an akustisch wirksamen Elementen zum Einsatz. Bei den Arbeitsplätzen auf der Fläche in den Teambereichen dämpfen großzügige Abstände und „Raum-in-Raum“-Lösungen die Geräuschkulisse.
Die Umsetzung
Die Raumstrategin Lotte Li Benkert und Interior Designerin Theresa Ertl waren bei dem Projekt für die rheform – WorkplaceInnovation GmbH hauptverantwortlich im Einsatz. Bei Projektstart war ihnen klar, dass die Aufgabe aufgrund einer verhältnismäßig kurz angesetzten Laufzeit und eines fixen Auszugsdatums mit anschließender Standorträumung durchaus fordernd werden würde. Womit sie allerdings nicht rechnen konnten, waren kurz nach Projektstart die weitreichenden Folgen der Covid-19-Pandemie und der behördlich verordnete Lockdown.
Corona-Einschränkungen als Herausforderung im Abstimmungsprozess
Die Einschränkungen setzten ausgerechnet zu dem Zeitpunkt ein, als grundlegende Entscheidungen zu fällen waren und der Abstimmungsbedarf mit den Ansprechpartnerinnen auf Kundenseite besonders groß war.
„Wir mussten alle Abläufe neu definieren und lebten in der ständigen Unsicherheit, wie es weitergehen würde“, erinnert sich Lotte Li Benkert an diese Phase. Muster für Oberflächen und Materialien ließen sich die beiden Kolleginnen nach Hause in ihre Home-Offices liefern und schickten sie dann weiter an ihre Ansprechpartnerinnen auf Kundenseite, denn viele Exemplare waren nur in einfacher Ausführung zu bekommen. Die Wartezeiten zogen sich immer mehr in die Länge – aufgrund von Lieferengpässen oder weil die Hersteller in Kurzarbeit waren. Ein zwischenzeitlicher Baustopp und Konzeptänderungen in Folge von Corona drosselten den Workflow zusätzlich.
Die Aufbereitung von Abstimmungsunterlagen für virtuelle Entscheidungsrunden war aufwändig und komplex, das wichtige, gemeinsame Ausprobieren mit Materialmustern nicht möglich. Die persönliche Begegnung und der gemeinsame haptische Eindruck fielen komplett aus. „Abstimmungen nur über Fotos und Videokonferenzen waren eine große Herausforderung, weil die Farbwiedergaben nicht ganz präzise und das sich daraus ergebende Erscheinungsbild notgedrungen eingeschränkt war“, berichtet Theresa Ertl. Für alle Projektbeteiligten lautete das Gebot der Stunde von daher, gelassen und flexibel zu bleiben. Gemeinsam fanden sich Wege für sämtliche Unwägbarkeiten und Änderungen. Das große, gegenseitig aufgebrachte Vertrauen bezeichnen die beiden rheform-Mitarbeiterinnen als weitere wichtige Grundlage für den erfolgreichen Projektverlauf unter besonderen Bedingungen.
Spielraum für Kreativität, Farben und Materialien
Gemeinsam mit den Ansprechpartnerinnen entstand ein Gestaltungskonzept für eine lebendige, frische Bürofläche. Ebenso wichtig waren ausreichend stimmungsvolle Erholungsbereiche, in denen sich die Mitarbeitenden entspannen und in Ruhe begegnen können.
Das Konzept folgte auf eine intensive Analysephase, in der sich die Raumstrategin und die Interior Designerin mit den Menschen in der Belegschaft, ihren Arbeitsweisen und Bedürfnissen auseinandersetzten. Für die weitere Planung gingen sie der Frage nach, mit welchen Farben und Materialien sich eine wohltuende Atmosphäre erzielen ließe, um den Arbeitsalltag bestmöglich zu unterstützen.
In der Folge konnten sich die beiden rheform-Mitarbeiterinnen in vielerlei Hinsicht einbringen und Akzente setzen. Während der Bau- und Möblierungsphase haben sie viel Zeit mit den verschiedenen Gewerken auf der Baustelle und in den sich entwickelnden Räumen verbracht. Alle Arbeitsmöglichkeiten haben sie selbst intensiv getestet und auf ihre Funktionalität hin überprüft. Übereinstimmend stellen sie fest: „Es ist schon ein tolles Gefühl und macht viel Spaß, wenn man so nah dran ist und selbst erleben kann, wie die Pläne aufgehen und alles funktioniert“.
Fotos:
Friederike Klesper
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