rheform remote
52 Mitarbeiter, 3 Standorte, ein Ziel: Die Arbeits- und Lernwelten der Zukunft aus den Home-Offices gestalten
Die Möglichkeit, an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten gut miteinander zu arbeiten, ist bei uns in der rheform nicht nur ein Teil der Dienstleistung, sondern im Unternehmen selbst schon lange etabliert. Die Beraterinnen und Berater sind oft unterwegs. Viele Eltern aus der Belegschaft, aber nicht nur sie, nutzen unterschiedliche Home-Office-Modelle. Bei standortübergreifenden Projekten geht es gar nicht anders, als dass wir uns regelmäßig online abstimmen.
Und dennoch hat sich auch bei uns seit dem 16. März 2020 viel verändert, als aufgrund der Corona-Pandemie der bisherige Bürobetrieb an allen Standorten auf remote umgestellt wurde. Geschäftsführer Joachim Heintze erinnert sich an das „große Packen“, als vor allem die Interior-Designerinnen ab Freitagmittag in München Materialmuster und Ausrüstung aller Art untereinander aufteilten. Einige aus dem Team holten übers Wochenende mit dem Auto noch große Bildschirme ab. Alle richteten sich in ihrem jeweiligen Zuhause ein. Dort wurden Möbel gerückt und einzelne Wohnzimmer zu familiären Co-Working-Spaces umgestaltet. Manche von uns mussten sich erst einmal einen Arbeitsplatz schaffen oder Verteidigungsstrategien entwickeln, zum Beispiel gegen die lästigen Fliegen vom Kuhstall aus der Nachbarschaft. So nach und nach wurde uns klar: Viele Aufgaben würden wir auf unbestimmte Zeit erst einmal neu lösen müssen.
Steile Lernkurven in den Teams und mit den Kunden
Die Absprachen im Team, der Kundenkontakt, Workshops, die Einarbeitung von neuen Kolleginnen und Kollegen, Arbeitszeiten, Mittagessen und Privatleben – nicht alles, aber sehr vieles war plötzlich anders. Wie anderswo auch. So nahmen wir wahr, wie unsere Kunden zum Teil aus dem Stand heraus in die neue Arbeitswelt katapultiert wurden und sich dabei von Tag zu Tag mehr bewähren. Von oftmals praktisch Null auf Hundert ins Home-Office und von dort über verschiedene Kanäle wieder hinaus in die Welt. Die digitale Lernkurve mit den Projektpartnern war zum Teil steil, doch inzwischen handhaben viele unserer Kunden ganz selbstverständlich Tools, denen sie zuvor skeptisch bis kritisch gegenüberstanden.
Mit Interesse beobachten wir: Wofür wir von der rheform stehen und was wir seit Jahren als das Arbeiten und Lernen der Zukunft propagieren, ist plötzlich für nahezu alle Ansprechpartner Alltag. Und alle machen mit. Klar, gezwungenermaßen, doch mit mehr und mehr Einsicht in die Vorteile der neuen Arbeitsweisen. Wir sind uns sicher: Davon wird vieles bleiben. Auch bei uns. „Selbst wenn der Kundenkontakt vis-a-vis schöner und unkomplizierter sein kann, so werden wir im Nachgang sicher etwas effizienter mit Dienstreisen umgehen“ kündigt Geschäftsführer Guido Benzler eine direkte Konsequenz aus der Krise an.
Digitale Anforderungsanalyse
Die Arbeit aus den Home-Offices nimmt inzwischen richtig Fahrt auf. Auch bei uns, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter breit verstreut – nicht selten von Küchentischen aus – eine enorme Innovationskraft entfalten.
Ein interdisziplinäres Team baute so innerhalb kurzer Zeit einen Kunden-Workshop mit Vor-Ort-Präsenz in ein interaktives Webinar um. Über dieses Online-Format übermittelten 50 Teilnehmer in elf Online-Sessions an vier Tagen die relevanten Angaben für eine komplexe Anforderungsanalyse. Auf dieser Grundlage lassen sich nun die künftigen Lern- und Arbeitswelten einer Hochschule weiterentwickeln. Mit Ablauf und Ergebnis ist Marco Wagner, einer der Projektpartner und Geschäftsführer der WorkplaceInnovation GmbH sehr zufrieden. Doch er räumt auch ein, dass die Beiträge deutlich verhaltener eingehen als bei einer persönlichen Diskussion vor Ort. Der menschliche Faktor spielt eben doch eine wichtige Rolle und der persönliche Austausch ist durch nichts zu ersetzen, gerade wenn man mit Projektbeteiligten ganz neu startet und eine Vertrauensbasis für die gemeinsame Arbeit aufbauen muss. Nicht alles lässt sich eben problemlos ins Netz übertragen. Eine Einschätzung, die viele Kolleginnen und Kollegen teilen.
Gute Kommunikation als Voraussetzung für alles
Gute, kontinuierliche Kommunikation, da sind wir uns einig, ist aktuell noch wichtiger als sonst, sowohl mit den Kunden als auch intern in den Teams. Auf dieser Basis läuft das Projektgeschäft derzeit solide weiter, zumeist über Videokonferenzen. Präsentationen und Workshops finden statt. Deadlines werden gehalten. Im direkten Kundenkontakt, sofern er stattfindet, beachten wir die Sicherheitsregeln und stellen uns auf die besonderen Bedürfnisse der Auftraggeber ein. So können wir auch die notwendigen Ortsbegehungen und Gebäudebesichtigungen für bauliche Analysen durchführen.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Wie lange der aktuelle Arbeitsmodus so noch anhält, weiß niemand. Flexibilität ist deshalb nach wie vor das Gebot der Stunde. Nicht nur, aber vor allem für die Mütter und Väter in der Belegschaft. 40 Kinder betreuen die rheform-Eltern aktuell. Vom Kita-Kind bis zum postpubertären Teen. Da kommt in den Familien einiges an Themen zusammen. Zusätzlich zu Corona und Home-Office.
„Wir versuchen alles an Zeitmodellen zu ermöglichen, was unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der derzeitigen Ausnahmesituation helfen könnte. Gerade ich stehe zu wirklich allen Zeiten für Rücksprachen zur Verfügung“, versichert Guido Benzler. „Verbunden damit appellieren wir immer wieder an die Eltern, mit den eigenen Kräften gut zu haushalten und nur so viel zu machen, wie sich mit Homeschooling und Co vereinbaren lässt“, ergänzt Joachim Heintze.
Die meisten unserer Kunden sind zum Glück verständnisvoll. Viele stehen vor ähnlichen Herausforderungen. In der Hinsicht kommen wir gut miteinander klar und finden konstruktive Lösungen.
Das aktuelle Stimmungsbild
Unabhängig vom Familienstand ähneln sich die Eindrücke, Wünsche und Sehnsüchte in der Belegschaft. Viele schätzen die Flexibilität und freie Zeiteinteilung und begeistern sich für den Digitalisierungsschub, der durchs Land geht. Manche profitieren von den ausgesetzten, zum Teil sehr langen Pendelzeiten oder genießen die neue Sesshaftigkeit aufgrund des extrem reduzierten Reisebedarfs. Einige sind aber auch ganz froh, nach Absprache und in stark reduzierter Zahl doch in den Standortbüros arbeiten zu können. So ganz auf das Büro verzichten? Für die meisten von uns ist das auch in Zukunft keine wirkliche Option. Das Büro als Ort des Austauschs und der Begegnung ist uns schon ganz schön wichtig.
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