Nachhaltig bauen in vereinbarten Zeit- und Kostenplänen
Neubau „Montessori Schule Clara Grunwald“ in unter einem Jahr bezugsfertig
Schnell, kostengünstig und nachhaltig – so kann moderner Schulbau funktionieren. Das hat die rheform GmbH zusammen mit dem Generalübernehmer Goldbeck in Unterschleißheim bewiesen: Trotz Baupreissteigerungen und Lieferkettenproblematik stand in weniger als zwölf Monaten und für rund sieben Millionen Euro ein neues Schulhaus für die „Montessori Schule Clara Grunwald“.
Jetzt wurde Eröffnung gefeiert: Ende Juli 2024 durchschnitten die Schülerinnen und Schüler das rote Band. Zum neuen Schuljahr beginnt hier der reguläre Unterricht. 20 Jahre Lernen in Containern und Behelfsschulgebäuden haben damit ein Ende. Die Schulgemeinschaft ist überglücklich und blickt mit dem Schulneubaubau auf eine kleine Erfolgsgeschichte zurück.
Erster Erfolgsfaktor: Mit einer integralen Vergabe vertraglich garantiert zum Ergebnis
Die „Montessori Schule Clara Grunwald“ war über ihr bisheriges Gebäude schlichtweg hinausgewachsen. Was 2002 als Elterninitiative mit 19 Schüler:innen in einer ehemaligen Schreinerei begann, war bis 2012 bereits auf 90 Kinder und 15 Pädagog:innen angewachsen. Auch die Container, die provisorisch den stetig wachsenden Flächenbedarf der Schule decken sollten, reichten bald nicht mehr aus. Also nahm die Schule ihre Zukunft selbst in die Hand: Im Rahmen einer integralen Vergabe übernahm sie selbst die Bauherrenschaft für einen Neubau.
Bei einer integralen Vergabe wird der gesamte Planungs- und Bauprozess einmalig vergeben. Am Anfang des Projektes wird ein Zeit- und Kostenrahmen vereinbart, dessen Einhaltung der Auftragnehmer vertraglich garantiert. Indem der Planungsprozess zusammengezogen an den Anfang gesetzt und Absprachen über den Bauprozess von allen Seiten verbindlich eingehalten werden, minimieren sich Planungsschnittstellen. Häufig verbundene Verzögerungen und Komplikationen lassen sich dadurch vermeiden. Bei einem Projekt, das wie im vorliegenden Fall größtenteils vom Förderverein einer Schule finanziert wird, ist das ein wichtiger Faktor.
Von der Ausschreibung bis zur Eröffnung: Erfolgreiche Projektsteuerung und effiziente Bauherrenvertretung
Als Ansprechpartner und Bauherrenvertretung hat die rheform – ImmobilienManagement GmbH den europaweiten Ausschreibungs- und Vergabeprozess begleitet. Nach der Vergabe an den Generalübernehmer war das rheform-Team um Bereichsleiter Axel Müller und Architekt Andreas Klatzka für das technische Vertragscontrolling und die Projektsteuerung zuständig.
Ab dem Spatenstich ging es auf der Baustelle zügig voran. Andreas Klatzkas Bautagebuch belegt die rasanten Fortschritte im Verlauf der einzelnen Bautenstandsbegehungen.
Zweiter Erfolgsfaktor: Mit Systembauweise schneller zum Ziel und flexibel für die Herausforderungen der Zukunft
Ein Grund, warum der zweigeschossige Flachbau in so kurzer Zeit umsetzbar war, ist die Systembauweise. Dabei werden die wesentlichen Bauelemente industriell vorproduziert, dann zur Baustelle transportiert und dort montiert.
Durch seine hohe Standardisierung ist dieser Prozess beliebig oft wiederholbar: Montiert man die Fluchttreppen an beiden Seiten des Gebäudes ab, kann der aktuell ungefähr 2400 Quadratmeter große Bau auf dem ca. 10.000 Quadratmeter großen Grundstück problemlos erweitert werden. Die Schule kann ab jetzt mit den Anforderungen an ihre Lehre und Kapazitäten mitwachsen.
Nachhaltigkeit als großes Thema beim Neubau
Auch über die flexiblen Gebäudestrukturen hinaus setzt die Montessori-Schule Zeichen für Nachhaltigkeit. Das Flachdach des Neubaus ist begrünt und verbessert damit das Mikroklima auf dem Gebäude. Perspektivisch besteht die Option, eine Photovoltaik-Anlage zu installieren. Ein Konzept zur Versickerung des Regenwassers im Boden hilft beim Ausgleich des Wasserhaushalts. Außerdem wurden die Grünflächen rund um das Gebäude erweitert.
Bis zu 200 Kinder und Jugendliche aus den Jahrgangsstufen 1–10 können ab September in der neuen Clara-Grunwald-Schule unterrichtet werden. Aktuell sind 135 Schüler:innen eingeschrieben. Klassen‑, Gruppen- und Büroräume sowie eine Mensa für die Ganztagsbetreuung sind im Neubau untergebracht. Eine Turnhalle mussten sie sich aus Kostengründen vorerst „verkneifen“, so die Vorständin, die soll aber möglichst bald folgen. Der Umzug von den Containern in das neue Gebäude ist bereits in vollem Gange. Eltern, Schüler:innen und die Schulleitung helfen zusammen, damit noch vor Ende der Sommerferien alles einsatzbereit ist.
Fotos: Goldbeck/rheform
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