Tradition und Moderne vereint
Fotos: M.Kolbeck, BVK
Vortrag über das Workplace-Konzept für die BVK
Wie entwickelt man ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Bürokonzept für ein eher konservativ ausgerichtetes Traditionsunternehmen wie die Bayerische Versorgungskammer (BVK)? Das von Anfang an in enger Zusammenarbeit mit Kunden, Architekt und Projektentwickler entsteht? Das die digitale Transformation und die Ansprüche an die Arbeitsplätze der Zukunft berücksichtigt?
Diese Fragen beantworteten Marco Wagner, Geschäftsführer der rheform – WorkplaceInnovation GmbH und Ifigeneia Soula, Bereichsleiterin, in einer Veranstaltung des Management Circles in Köln.
Das Projekt
In ihrem Vortrag stellten die beiden Referenten das Bürokonzept und ihre Vorgehensweise vor. Die BVK ist der größte Verbund von zwölf berufsständischen und kommunalen Altersversorgungseinrichtungen in Deutschland. Das Unternehmen beschäftigt zurzeit rund 1.270 Mitarbeiter. Für 2024 ist die Fertigstellung eines Neubaus vorgesehen. Das Bürokonzept dafür soll digitales und flexibles Arbeiten fördern und die BVK als attraktiven Arbeitgeber profilieren.
Das BKV-Konzept als Best-Practice-Beispiel
Die Workplace-Experten präsentierten den Auftrag als ein „Best-Practice-Beispiel“ und erklärten warum. Von Seiten des Auftraggebers gab es zunächst keinerlei Leitplanken. Mit ihrem Team konnten sie sich von Anfang an einbringen und auch die Nutzer, also die Mitarbeiter, in die Planung einbeziehen. Insgesamt legte der Vorstand, ihren Worten zufolge, viel Wert auf eine gründliche Analysephase. Wichtig dabei waren Abstimmungen über die Vision und die Unternehmenswerte, aber auch über bestehende und künftige Bürostrukturen und Arbeitsweisen. „Diese Vorarbeit ist die Voraussetzung für ein langfristig funktionierendes Konzept“, fasste Ifigeneia Soula zusammen. Die Ergebnisse auf dem Weg dorthin ermittelten die Berater über verschiedene Workshops, Vor-Ort-Begehungen und Mitarbeiterumfragen.
Dem direkten Austausch mit den Menschen und der Kunst des „aktiven Zuhörens“ wies die Bereichsleiterin einen besonders hohen Stellenwert zu. „Wir als Berater müssen ganz genau wissen, welche Bedürfnisse, Ängste und Wünsche die einzelnen Stakeholder mit dem Vorhaben verbinden. Unser Ziel ist es, diese Punkte in eine konstruktive Planung zu überführen. Auf diese Weise erstellen wir maßgenschneiderte Konzepte, die bestmöglich zu dem jeweiligen Unternehmen passen und es für seine Anforderungen in der Zukunft stärken.“ Diese liegen u.a. im oft zitierten Fachkräftemangel, der inzwischen auch in der Arbeit der Planer eine große Rolle spielt.
Arbeitswelten als Begegnungs- und Wohlfühlorte
Marco Wagner wies darauf hin, dass die Erwartungshaltung der jüngeren Generation gegenüber der Arbeitsumgebung eine völlig andere ist als noch vor zehn Jahren. Darauf müssten Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels reagieren, wollen sie weiterhin als attraktive Arbeitgeber wahrgenommen werden.
„Das Büro ist schon lange nicht mehr das klassische Büro, sondern vielmehr ein Ort der Begegnung und Kommunikation, an dem sich alle Mitarbeiter wohlfühlen sollen. Wir legen deshalb den Fokus auf ein ideales Arbeitsumfeld mit einer Vielfalt von Raum- und Möbelmodulen für jede Art von Tätigkeit.“
An den Vortrag schloss sich eine rege Diskussion an. Nachfragen bezogen sich vor allem auf die Einbindung von Personalrat und Mitarbeitern, den Umgang mit Digitalisierungsthemen und die nächsten Schritte im Change Management. Auf besonders große Resonanz stieß bei den Teilnehmern das Bild des „empathischen, aktiv zuhörenden Beraters“, das im Verlauf der Veranstaltung noch mehrere Male zitiert wurde.
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