Jury­sit­zung zum campus³-Preis

Die Gewinner:innen des Jahres 2024 stehen fest

Ende September trafen sich die Juror:innen des dies­jäh­rigen campus³-Preises im Großen Sitzungs­saal des Deut­schen Hoch­schul­ver­bandes (DHV). Die Gewinner:innen stehen fest und freuen sich auf die Preis­ver­lei­hung im Rahmen des Bauwelt Kongresses in Berlin. In diesem Jahr wird es zwei erste Preise und einen zweiten Platz geben.

Die Zukunft des Hoch­schul­baus beginnt mit ihren Architekt:innen

Beim campus³-Preis sind die Studie­renden der baufach­li­chen Diszi­plinen dazu aufge­rufen, sich mit den Heraus­for­de­rungen des Hoch­schul­baus der Zukunft zu beschäf­tigen. Der Grund­satz „form follows func­tion“ steht dabei im Mittel­punkt der Über­le­gungen. Die Entwürfe sollen eine klare Vision vom Forschen, Lehren, Lernen und Arbeiten der Zukunft entwi­ckeln und die Form der geplanten Räume und Gebäude aus den funk­tio­nalen Arbeits­weisen ableiten.

Das Thema Nach­hal­tig­keit verbindet in diesem Jahr den bekannten Drei­klang von Vision, Funk­tion und Form. „Ein wesent­li­cher Aspekt der Nach­hal­tig­keit besteht darin, räum­liche Struk­turen zu schaffen, die dauer­haft flexibel nutzbar sind. Das macht sie zukunfts­si­cher, weil sich verän­dernde Nutzungs­an­for­de­rungen ohne Umbauten ermög­li­chen lassen“, sagte Joachim Heintze, der geschäfts­füh­rende Gesell­schafter der rheform, zu Beginn der Jury­sit­zung. Die Entwürfe der Studie­renden sollten demnach auch zeigen, dass sich ihr Gebäude zu einem späteren Zeit­punkt mit einfa­chen, möglichst ressour­cen­scho­nenden Mitteln verän­dern lassen kann. Joachim Heintze sieht es als eine der Haupt­auf­gaben des Wett­be­werbs an, diesen Aspekt der Hoch­schul­pla­nung stärker in die Lehre zu tragen.

Viele verschie­dene Visionen für den Hoch­schulbau der Zukunft

Auf gut zehn laufenden Metern Präsen­ta­ti­ons­fläche nahmen die bunt gemischten Entwürfe fast den ganzen Sitzungs­saal in Bonn-Bad Godes­berg ein. Die Einrei­chungen kamen von Studie­renden aus der ganzen Repu­blik: Von Berlin über Mainz, Aachen, Bochum, Darm­stadt, Frank­furt, Mann­heim, Hannover, Hildes­heim, Braun­schweig und Konstanz bis nach München waren verschie­dene Hoch­schulen und Univer­si­täten betei­ligt.

Einige von ihnen haben sich mit der gestellten Aufga­ben­stel­lung beschäf­tigt. Dabei sollten in diesem Jahr die Kreuz­bauten der Johannes Guten­berg-Univer­sität (JGU) in Mainz sinn­voll nach­ge­nutzt werden. Für diese Bestands­bauten aus den 1960er und 1970er Jahren liegt in der aktu­ellen Campus­pla­nung noch kein Nach­nut­zungs­kon­zept vor. Die Studie­renden konnten in ihren Entwürfen beweisen, dass die stan­dar­di­sierten Bauten für die JGU zweck­dien­lich und das Campus­leben bedeu­tend sein können.

Die anderen einge­reichten Entwurfsthemen waren in diesem Jahr von Viel­falt geprägt. So bear­bei­teten einige Verfasser:innen die Nach­nut­zung histo­ri­scher Lager­hallen am Hafen von Valencia für eine Hoch­schule, andere planten den Bau einer Kunst­hoch­schule in Island, den Umbau eines Park­hauses für eine Campuser­wei­te­rung oder die iden­ti­täts­stif­tende Restruk­tu­rie­rung eines 20-stöckigen Hoch­hauses in Hamburg.

Einrei­chungen in diesem Jahr zum Groß­teil aus dem Master Archi­tektur

In einem Sich­tungs­rund­gang gab rheform-Mitar­beiter Rochus Wiedemer den Jury­mit­glie­dern einen ersten Über­blick über die dies­jäh­rigen Einrei­chungen. Die Pläne waren bei der Vorprü­fung in Themen­cluster aufge­teilt worden.72 Prozent der dies­jäh­rigen Einrei­chungen kamen von Master­stu­die­renden, die meisten davon waren Einzel­ar­beiten. Der Fach­be­reich Archi­tektur hatte dabei den Groß­teil der Arbeiten gestellt, eine kleine Minder­heit kam aus der Innen­ar­chi­tektur, der Projekt­ent­wick­lung oder dem zukunfts­si­cheren Bauen.

Die Jury­mit­glieder (von links nach rechts):

Claudia Schwei­gele (Deut­scher Hoch­schul­ver­band), Boris Schade-Bünsow (Chef­re­dak­teur Bauwelt), Prof. Amandus Samsøe Sattler (Präsi­dent Deut­sche Gesell­schaft für Nach­hal­tiges Bauen), Geva Asch­hoff (Rhei­nisch-West­fä­li­sche Tech­ni­sche Hoch­schule Aachen) und Joachim Heintze (Geschäfts­füh­render Gesell­schafter rheform GmbH).

Preis­ver­lei­hung auf dem Bauwelt-Kongress

Nach einer indi­vi­du­ellen Ausein­an­der­set­zung, bei der jedes Jury­mit­glied die Zustän­dig­keit für einen Teil der Pläne über­nahm, leitete der Jury-Vorsit­zende, Prof. Samsøe Sattler, die erste Wertungs­runde. Sieben Entwürfe, denen die Ausein­an­der­set­zung mit Vision, Funk­tion und Form gelungen war, schafften es in die letzte Runde. Daraus gingen die drei Preisträger:innen hervor.

Der Preis ist mit insge­samt 5000 Euro Preis­geld dotiert, die unter den Gewinner:innen aufge­teilt werden. Die Preis­ver­lei­hung findet am 28. November 2024 im Rahmen des Bauwelt Kongresses in der Alten Akademie der Künste in Berlin statt. Dabei werden die Namen der Preisträger:innen und ihre Plat­zie­rungen bekannt­ge­geben. Im Rahmen einer kleinen Ausstel­lung sind vor Ort auch die Gewin­ner­ent­würfe zu sehen.

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