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Ein inno­va­tives Campus­kon­zept für die Hoch­schule Harz

Mit einer neuen Wegfü­ghrung zu mehr Leben auf dem Campus

Was braucht ein Hoch­schul­campus, um für Studie­rende attraktiv zu sein? Diese Frage hat die Hoch­schule Harz für Ange­wandte Wissen­schaften in einem Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess beschäf­tigt, der von 2017 bis 2024 die Campus­land­schaft an den Stand­orten Halber­stadt und Werni­ge­rode maßgeb­lich verän­dert hat. Dabei wurden die klas­si­schen Biblio­theken zu Lern- und Entspan­nungs­orten mit Aufent­halts­qua­lität trans­for­miert. Ein Hoch­schul­sport-Zentrum hat das Gelände neben der „Papier­fa­brik“ belebt. Zudem entstand mit dem Campus-Zentrum nicht nur ein Service­zen­trum in dem alle admi­nis­tra­tiven Aufgaben gebün­delt statt­finden können, sondern auch ein einla­dender Ort der Begeg­nung.

In nur fünf Jahren Bauzeit wurden alle drei Projekte mit einem vergleichs­weise geringen Budget umge­setzt. Die Basis dafür lieferte die rheform – Entwick­lungs­Ma­nage­ment GmbH mit einem stra­te­gi­schen Kommu­ni­ka­ti­ons­ma­nage­ment und der konsens­ori­en­tierten Einbin­dung aller Interessensträger:innen.

Neue Wege­füh­rung: Der Tages­ab­lauf der Studie­renden als Leit­linie

Eine fami­liäre Atmo­sphäre und kurze Wege: Das ist es, was die Hoch­schule Harz laut Kanz­lerin Dr. Angela Kunow ausmacht. Male­risch gelegen in den Städten Halber­stadt und Werni­ge­rode, deren Geschichte in Sachsen-Anhalt bis in das späte Mittel­alter zurück­reicht, ist der Campus der Hoch­schule Harz im Vergleich zu anderen Univer­si­täten in einer Rand­lage. Eine grüne Park­an­lage begrenzt und umgibt den Campus, der insge­samt nur wenige 100 Meter lang ist. Jeder davon wurde im Rahmen der Hoch­schul­ent­wick­lung sinn­voll genutzt.

Die von der rheform – Entwick­lungs­Ma­nage­ment GmbH konzi­pierte Campus­ent­wick­lung sieht entlang eines Haupt­weges immer wieder Orte der Begeg­nung vor, um den Austausch unter den Studie­renden sowie mit den Lehrenden zu fördern. Das funk­tio­niert unter anderem deshalb, weil das neue Konzept Bewe­gung in das Campus­leben bringt. Alle Stationen, die Studie­rende im Laufe eines Tages durch­laufen, befinden sich entlang des Weges, wodurch der Campus natür­lich belebt wird.

Teil eines guten Campus­kon­zeptes ist es, die Funk­tionen, die den Tag, die Woche und das Semester von Studie­renden struk­tu­rieren, nicht an einem Standort zu konzen­trieren. Der Campus muss als Ganzes erfahrbar und erlebbar werden,“ sagt Joachim Heintze, geschäfts­füh­render Gesell­schafter der rheform GmbH. Seiner Meinung nach wurde mit dieser Planung an der Hoch­schule Harz nahezu ein Ideal­bild eines funk­tio­nie­renden Campus­kon­zepts umge­setzt.

Vor dem Neubau des Sport­zen­trums und der Neuge­stal­tung der Außen­be­reiche war trotz der attrak­tiven Lage oft wenig Leben im Park neben der Biblio­thek. Die meisten Unter­richts­räume sind zentral gebün­delt am Haupt­platz. Das einer­seits wunder­bare Grün der Park­an­lage ist ande­rer­seits visu­elle Barriere und wirkt distan­zie­rend. Zudem bilden die Ausfall­straße von Werni­ge­rode und der Fluss Holtemme einen Bruch zwischen den beiden Campus­teilen. „Zusam­men­ge­nommen entsteht dadurch eine große psycho­lo­gi­sche Distanz zwischen den Arbeits- und Lehr­orten, die die Hoch­schul­an­ge­hö­rigen nur ungern über­winden“, so Heintze.

Jetzt locken das Hoch­schul­sport-Zentrum und die moder­ni­sierte Biblio­thek auf die andere Seite des Flusses und sorgen für mehr Dynamik sowie Begeg­nungen an den neu geschaf­fenen Lern­welten. Zwischen der Biblio­thek und dem Sport­zen­trum ist auch der Außen­be­reich gestaltet worden. Auch das ist Teil des neuen Stand­ort­kon­zeptes und soll die Bedin­gungen für Studie­rende auf dem Campus verbes­sern.

Moderne Arbeits­mög­lich­keiten in den Biblio­theken

Sowohl für die Biblio­thek am Campus Werni­ge­rode als auch für die Biblio­thek am Domplatz auf dem Campus Halber­stadt hat die rheform – Entwick­lungs­Ma­nage­ment GmbH ein neues Konzept entworfen. Beide sind jetzt mit multi­funk­tio­nalen Arbeits- und Lern­räumen ausge­stattet. Jeder Arbeits­platz hat einen eigenen Strom- und USB-Anschluss, die meisten davon sind höhen­ver­stellbar. Arbeits­räume mit White­board können für Grup­pen­be­spre­chungen oder die Projekt­ar­beit genutzt werden und Sitz­säcke, Lounge-Bereiche und Hänge­matten laden zum entspannten Arbeiten ein.

Genau solche Details machen einen Campus attraktiv, meint Joachim Heintze: „Wenn man auf dem Campus bessere Arbeits­be­din­gungen und Infra­struktur hat als zu Hause, dann ist das defi­nitiv ein Faktor, der Studie­rende auf den Campus zieht“.

Ein „Campus Zentrum“ für Studie­ren­den­ser­vice und Austausch

Auf die Umbauten und Neumö­blie­rungen der Biblio­theken, die 2022 abge­schlossen wurden, folgte nur ein Jahr später das „Campus Zentrum“. Direkt neben den Hörsälen und Semi­nar­räumen der Wirt­schafts­wis­sen­schaften entstand hier ein Gebäude, das die Studi­en­be­ra­tung, das Inter­na­tional Office, das Dezernat Studen­ti­sche Ange­le­gen­heiten sowie den Career Service unter einem Dach bündelt. Dabei soll das Campus Zentrum aber nicht nur der zentrale Anlauf­punkt für Studie­rende und Interessent:innen sein, sondern auch ein Ort der Begeg­nung. Frei nutz­bare Arbeits­plätze laden hier zum Austau­schen und Verweilen ein.

Als Geneh­mi­gungs- und Planungs­grund­lage für Maßnahmen, die den Campus attrak­tiver machen sollten, diente eine von der rheform – Entwick­lungs­Ma­nage­ment GmbH erstellte Projekt-Profil-Defi­ni­tion. Ausgangs­punkt für das in diesem Rahmen erstellte Flächen‑, Funk­tions- und Raum­pro­gramm waren die Anfor­de­rungen der Nutzenden an die Räume und den Campus. In konti­nu­ier­li­cher Abstim­mung mit allen Inter­es­sens- und Wissensträger:innen hat das rheform- Projekt­team die Grund­lage für die archi­tek­to­ni­sche Umset­zung gelie­fert. Dabei galt es stets, konsens­ge­tra­gene Lösungen für die Ziel­kon­flikte, die unter den Aspekten Funk­tion, Form, Zeit, Kosten und Nach­hal­tig­keit bestehen, zu finden.

Sport, Ausgleich und Erho­lung im neuen „Hoch­schul­sport-Zentum“

Im Juni 2024 wurde der zweite in der Entwick­lungs­pla­nung vorge­se­hene Neubau eröffnet: Über 30 Kurse und andere Sport­an­ge­bote können die Studie­renden und Mitar­bei­tenden der Hoch­schule Harz im neuen Hoch­schul­sport-Zentrum nutzen. Im Ober­ge­schoss liegen ein Fitness­raum sowie ein Gymnastik- und Grup­pen­raum. Im Erdge­schoss sind Büro­flä­chen unter­ge­bracht. Die boden­tiefe Vergla­sung des Gebäudes soll den Blick auch beim Trai­ning in die Natur leiten, sodass Innen- und Außen­raum optisch inein­ander über­gehen. Auch der Außen­raum ist Teil des Sport­an­ge­bots: Eine Tisch­ten­nis­platte und in den Boden einge­las­sene Schach­bretter laden zum Trai­ning im Freien ein.

Das rheform-Projekt­team hat die Kubatur und Dimen­sionen des geplanten Gebäudes erfasst, die Kosten ermit­telt und mit dem Budget abge­gli­chen. Die erstellte Unter­lage wurde dem Minis­te­rium vorge­legt und als Grund­lage der bauli­chen Planung akzep­tiert.

Erste Zeichen des Erfolgs: Zahl der Studienanfänger:innen ist gestiegen

Die Hoch­schule Harz konnte die Zahl der Studienanfänger:innen zuletzt um rund 15 Prozent gegen­über dem Vorjahr stei­gern. Ein Grund dafür könnten die hervor­ra­genden Studi­en­be­din­gungen sein, zu denen die erfolg­rei­chen Baupro­jekte auf dem Campus einen wich­tigen Beitrag geleistet haben. Prof. Dr. Folker Roland, der Rektor der Hoch­schule Harz, betonte bei der feier­li­chen Imma­tri­ku­la­tion zum Winter­se­mester 2024/25: „Das Mitein­ander und das Enga­ge­ment der Studie­renden ist unsere DNA“.

Mit dem Fokus auf das Zwischen­mensch­liche scheint die Hoch­schule den rich­tigen Weg einge­schlagen zu haben. Auch Joachim Heintze meinte: „Schluss­end­lich gehen Menschen wegen Menschen auf den Campus.“ Gerade für eine Hoch­schule in einer Rand­lage scheint es sich also zu lohnen, die Campus­ent­wick­lung aus der Perspek­tive ihrer Nutzenden zu denken.

Fotos: rheform, Hoch­schule Harz

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